Wenn Luna Al-Mousli sich ihre Kindheit inmitten einer chaotischen Großfamilie in Erinnerung ruft, dann läuft sie in Gedanken die Wohnungen der Großeltern, Tanten und Onkel in Damaskus ab. Viele Details haben sich unwiderruflich in ihr Gedächtnis gebrannt. Geräusche, Gerüche und Gegenstände. Kleine Schätze und bedeutungsvolle Dinge - auf den ersten Blick nicht immer als solche zu erkennen. Doch Luna Al-Mousli lauscht und hört ganz genau hin, bis die Gegenstände ihr ihre Geschichten erzählen. Da ist die Promotionsurkunde, die, statt für alle sichtbar, versteckt hinter der Tür hängt. Oder die Oud, die arabische Laute, die so lange nicht gespielt wurde. Da sind ein Schrank mit einem abgetragenen Anzug und ein Schlüssel, der zu keiner Tür mehr passt. Oft wissen die unbewegten und unbelebten Gegenstände am besten von den bewegenden und lebendigen Geschichten zu erzählen, die sich tagein und tagaus um sie herum abspielen und denen ein großer Zauber innewohnt.
Mit diesem Buch beweist Luna Al-Mousli einmal mehr, dass sie es wie keine Andere versteht, die syrische Lebenswirklichkeit zwischen Melancholie und purer Lebensfreude einzufangen und spürbar zu machen.