Bruno Sandkühlers äußerst kenntnisreiche Darstellung der Quellen und der Entwicklung des Islam, aber auch seiner Alltagspraxis in allen sozialen, rechtlichen und religiösen Belangen weist neue Perspektiven im Hinblick auf eine Verständigung mit dem Islam auf.
Aufgrund der terroristischen Gewaltakte selbsternannter Glaubenskämpfer hat sich das Bild des Islam aus westlicher Sicht in den letzten Jahren immer negativer entwickelt. Inzwischen sind weite Bevölkerungskreise der Ansicht, der Islam sei eine Religion des Hasses und der Gewalt und eine Verständigung nicht möglich. Dennoch ist er weltweit die am stärksten wachsende Religionsgemeinschaft. Wenn wir vermeiden wollen, dass Misstrauen und Gewalt überhand nehmen, müssen wir uns vordringlich um Verständigung bemühen.
Bruno Sandkühler untersucht die Quellen des Islam im Koran und den Lehren des Propheten Mohammed sowie maßgeblicher islamischer Gelehrter im Hinblick auf die Frage, wieweit eine individuelle Urteilsbildung über die Tradition hinaus als zulässig erachtet wird. Dabei stößt er auf eine interessante Interpretationsvielfalt, die eine Weiterentwicklung des Islam offensichtlich nicht ausschließt.
Wer in der unübersichtlichen Auseinandersetzung zwischen dem Islam und dem Westen nach Orientierung sucht, findet hier Wege zur Verständigung und Möglichkeiten, die entwicklungsoffenen Richtungen innerhalb des Islam zu unterstützen.