Der Pragmatismus entstand in Auseinandersetzung mit den
Lehren Darwins, der Psychologie der Intelligenz des 19.
Jahrhunderts, der Gruppensoziologie und der Wissenschaftsentwicklung.
Er ist die vermutlich wichtigste Alternative
zur deutschen Philosophie und Pädagogik im 20. Jahrhundert.
Diese Alternative ist fast ein ganzes Jahrhundert
unbeachtet geblieben. Die europäischen Sozialwissenschaften
haben früh zur Entwicklung des spezifisch amerikanischen
Denkens beigetragen, die deutsche Philosophie
nahm im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts Impulse des
Pragmatismus auf, die Pädagogik verhält sich bis heute
eher abwehrend.
Der vorliegende Band enthält zwölf Aufsätze, die aus
unterschiedlicher Perspektive das Verhältnis von Pragmatismus,
Philosophie und Pädagogik beleuchten. Dabei
werden die historischen Wurzeln des Pragmatismus
herausgearbeitet, die Konzepte zentraler Autoren wie John
Dewey, George Herbert Mead, William James oder Jane
Addams analysiert und schliesslich Rezeptionsprobleme
thematisiert. Der Band macht verständlich, warum der
Pragmatismus unverzichtbar zum Reflexionshorizont der
internationalen Pädagogik gehören muss.