9789079122103LangtextErik Bosch geht in diesem Buch der Frage von Autonomie und Grenzen in der sozialen Arbeit nach. Anhand von Beispielen aus der Praxis zeigt der Autor, wie sich Fachkräfte der sozialen Arbeit im Spannungsfeld von Autonomie und Schutz- und Unterstützungsbedarf verhalten sollten. Wann darf ein Helfer in das Leben einer Klientin oder eines Klienten eingreifen, womöglich sogar gegen deren (Gefühl von) Selbstbestimmung und Unabhängigkeit?
Wie ist das verantwortlich zu begründen?
Unter Ethik verstehen wir die systematische Besinnung auf moralische Fragen. Wie sorgsam
verhält sich eine Fachkraft? Gegenüber Klient(inn)en? Aber auch: sich selbst gegenüber?
Ich und mein Gegenüber: Handelt es sich um eine gute Beziehung? Das Spannungsfeld
von Autonomie versus Schutz- und Unterstützungsbedarf verweist immer auch auf
uns selbst: auf unsere Normen und Werte, auf unsere Entwicklungsgeschichte.
Am Schluss des Buchs stellt der Autor mit einem Stufenplan einen Bezugsrahmen vor, eine
Anleitung zum methodischen Vorgehen in Situationen moralischer Dilemmata. Mit diesem
Rahmen werden Fachkräfte in die Lage versetzt, über sich selbst, über ihr Team und über
ihre Organisation zu reflektieren.
In den Fallbeschreibungen geht es unter anderem um Fragen von Sexualität, Sterben, Aggressivität, Entscheidungsfreiheit (bis zu welchen Grenzen?), um die Rolle von Fachkräften
im Team.
Das Buch richtet sich an Mitarbeiter(innen), an Studierende aller Bereiche der sozialen Arbeit,
an alle, die in selbstkritischer Weise mit Klient(inn)en umzugehen lernen wollen, aber
auch mit sich selbst und mit den Kolleg(inn)en im Team sowie mit der Organisation, deren
Teil sie sind. Fragen zum Nachdenken über die persönliche Situation sind eine gute Hilfe
bei der Besprechung dieses sehr komplexen Themas. Organisationen und Einrichtungen
können das Buch verwenden, um zu prüfen, ob ihr Leitbild auf allen Ebenen mitgetragen
wird.