Im vorliegenden Band werden die im Regensburger Urkundenbuch (a. 893-1378) enthaltenen Übernamen Regensburger Bürger und Bürgerinnen erfasst, sprachlich gedeutet und in ihrem Kontext interpretiert. Übernamen als Untergruppe der Beinamen, Vorstufen unserer heutigen Familiennamen, zeichnen sich dadurch aus, dass sie die betreffenden Namenträger charakterisieren sollten, sei es in äußerlicher, sei es in geistig-charakterlicher Hinsicht, sei es bezüglich ihres gesellschaftlichen Status oder eines besonderen Vorkommnisses.
Daher dokumentieren die Regensburger Übernamen gängiges alltagssprachliches Wortmaterial vorwiegend des 14. Jahrhunderts, das in den an Literatursprache orientierten Wörterbüchern nicht immer enthalten ist. Zwar stellt das alphabetisch angeordnete Namenbuch mit 576 Einträgen den Kern des Bandes dar, doch wird auch auf die Wortbildung, Grammatikalisierung des Diminutivsuffixes, Onymisierung des zugrunde liegenden appellativischen Wortmaterials und auf semantische und mentalitätsgeschichtliche Aspekte eingegangen.