\"Schon bei Aristoteles und Plinius finden wir einige Beispiele von Regeneration erwähnt. Indessen wurde erst durch die Aufsehen erregenden Beobachtungen und Experimente von Abraham Trembley die allgemeine Aufmerksamkeit der wissenschaftlichen Welt auf diesen Gegenstand gelenkt. Wie bei so vielen großen Entdeckungen spielt auch hier der Zufall eine gewisse Rolle. Trembley bekam einige Exemplare eines Süßwasserpolypen, Hydra, in die Hände, die ihm gänzlich unbekannt waren. Um nun zu sehen, ob es tierische oder pflanzliche Organismen wären, schnitt er einige derselben in Stücke. Es war ja eine nach dem damaligen Stande der Wissenschaft allgemein feststehende Tatsache, daß Teilstücke von Pflanzen eine neue Pflanze erzeugen könnten, Teilstücke von Tieren aber zugrunde gehen müßten. Es ergab sich nun, daß aus jedem Teilstück eines in zwei Stücke geschnittenen Polypen ein neuer Polyp entstand. Logischerweise hätte Trembley nun den neuen Organismus als eine Pflanze ansprechen müssen; aber aus anderen Beobachtungen, - aus der Art der Nahrungsaufnahme und der Bewegung - ergab sich mit unfehlbarer Sicherheit, daß es sich um einen tierischen Organismus handle.
Den Grundstock zu dem vorliegenden Werke bilden fünf Vorträge, die ich im Januar 1900 über Regeneration und experimentelle Entwicklungsgeschichte an der Columbia-Universität zu New York gehalten habe. Die in diesen Vorträgen besprochenen Probleme sind weiter ausgebaut und der Text durch zahlreiche weitere Beispiele vermehrt worden.\"
Dieses Buch über die Regeneration ist ein unveränderter Nachdruck der Originalausgabe von 1907. Illustriert mit über 75 historischen Abbildungen.