Irgendwo in einer großen Stadt, in Westeuropa. Ein kleines Mädchen kommt auf den Markt, hat Hunger. Sie versteht kein Wort der Sprache, die man hier spricht. Doch wenn jemand "Polizei" sagt, beginnt sie zu schreien. Woher sie kommt? Warum sie hier ist? Wie sie heißt? Sie weiß es nicht. Yiza, sagt sie, also heißt sie von nun an Yiza. Als Yiza zwei Jungen trifft, die genauso alleine sind wie sie, tut sie sich mit ihnen zusammen. Sie kommen ins Heim und fliehen; sie brechen ein in ein leeres Haus, aber sie werden entdeckt. Michael Köhlmeier erzählt von einem Leben am Rande und von der kindlichen Kraft des Überlebens - ein Roman, dessen Faszination man sich nicht entziehen kann.
"Auslassungstechnik hat sich besonders in jüngster Zeit als beliebtes Erzählmittel gezeigt. Von Robert Seethalers 'Ein ganzes Leben' bis Bov Bjergs 'Auerhaus'. Lakonismus als Programm. ... Doch selten ist dieser Lakonismus so konsequent aus der infantilen, der sprachlos handelnden Figur heraus entwickelt worden wie bei Köhlmeier." Hubert Winkels, Die Zeit, 25.05.16
Michael Köhlmeiers jüngster Roman 'Das Mädchen mit dem Fingerhut' trifft den Kern dessen, was als 'Flüchtlingskrise' die Debatten antreibt. Er ist das Buch der Stunde, ohne mit der vordergründigen Brisanz des Themas zu flirten. ... Er verleiht seiner Geschichte archaische Wucht und zugleich die dunkle Zartheit eines Märchens." Gerhard Melzer, Neue Zürcher Zeitung, 21.05.16
"Das Staccato von Michael Köhlmeiers Prosa geht unter die Haut. Sein Roman ist ein gehetztes Stück Literatur, auf das Wesentliche konzentriert." Susanne Schaber, Die Presse, 19.03.16
"Ein wunderbarer Text, eine wunderbare Geschichte." Luzia Braun, ZDF Das blaue Sofa, 18.03.16
"Michael Köhlmeiers Märchenparabel betreibt ein hintergründiges Spiel mit den Ambivalenzen, die uns in Zeiten der Flüchtlingskrise alle beschäftigen und quälen. Es ist eine einfach erzählte Geschichte, man hat sie schnell gelesen, aber sie gibt lange zu denken." Wolfgang Schneider, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.03.16
"Köhlmeier hat eine so spannende wie brisante Geschichte geschrieben." Thomas Borchert, Eßlinger Zeitung, 12.03.16
"Er hat ein Gespür für die Urkräfte des Erzählens, die aus der Stille kommen und zeitlos wirken." Insa Wilke, Süddeutsche Zeitung, 08.03.16
"Handwerklich ein kleines Meisterstück, wie immer bei diesem begnadeten Schriftsteller." Antje Weber, Süddeutsche Zeitung, 25.02.16
"Atmosphärisch dicht beschreibt Köhlmeier in seinem Roman ein Leben am Rande der Gesellschaft. ... Eine ganz leise Geschichte. ... Voller Schönheit und Poesie wird hier der unbezwingbare Überlebenswille von Kindern beschrieben. Eine ganz berührende Geschichte." Annemarie Stoltenberg, NDR Kultur, 16.02.16
"Die großen Leerstellen, die Michael Köhlmeier lässt, die Sog- und Songhaftigkeit des Textes, sind die große Stärke dieses ungewöhnlichen Romans. Er passt in unsere Zeit und formuliert sehr deutlich, was es heißt, in einer Welt vollkommen fremd zu sein." Martina Kothe, NDR Kultur, 06.02.16
"Michael Köhlmeiers 'Das Mädchen mit dem Fingerhut' ist ein Roman über Liebe, Verwahrlosung und das Böse. Es ist eine Parabel über die Schwierigkeit, das Gute zu wollen und es auch zu tun. Ein Text, den man nicht vergisst." Verena Auffermann, Deutschlandradio Kultur, 04.02.16
"Berührend wie Charles Dickens. ? Man merkt, dass man in den Händen eines erstklassigen Erzählers ist. ? Ein starker Text." Denis Scheck, ARD Druckfrisch, 24.01.16