Rachel
, eine mit allen Wassern gewaschene Varietésängerin, strebt früh nach Höherem, ohne es jedoch zu erreichen. »La bella de Alhambra« schwelgt in Banalitäten und Kitsch, ist - mit liberalen Einschränkungen - Rassistin, weil ihre Kundschaft rassistisch ist, orientiert sich an Horoskopen, beschäftigt sich mit fliegenden Untertassen. Ihr Bericht läßt die stickige Atmosphäre der »belle époque« des vorrevolutionären Cuba nachempfinden, vermischt die Schilderung der klassischen Straßenschlachten zwischen einheimischen und französischen Zuhältern im Viertel San Isidro, des Rassenkrieges von 1912 und der »toten Zeit« zwischen den Zuckerrohrernten mit Kosmetikkniffen, Theaterklatsch und dem täglichen Leben der Unterwelt.
Nach der Revolution von 1959 entwickeln sich die Dinge ungünstig für
Rachel
: die »Häuser«, die sie mittlerweile in besagtem Viertel besitzt, werden liquidiert, ihre Karriere als »freie Unternehmerin« ist beendet.