Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Sprache: Deutsch, Abstract: Sport ist heutzutage aus dem Alltag vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Kaschuba (1989) stellt fest, dass laufende, spielende und sich sportlich gebende Menschen zur gewohnten Alltagsszenerie der Straßen und Parks gehören, sodass sich Sport zu einer Normalität unserer westlichen Gesellschaft entwickelt hat. Er nennt dieses Phänomen ¿Sportivität¿.
Wenn man zunächst das Problem der Definition des vielschichtigen und komplexen Begriffs ¿Sport¿ ignoriert, lässt sich die Frage stellen: Seit wann gibt es Sport überhaupt?
Die Fähigkeit zu körperlichen Leistungen ist sicherlich ein entwicklungsgeschichtliches Erbe der Menschheit. Ausdauerndes Laufen, Springen und Werfen zählen zu den Voraussetzungen des Überlebens für die damaligen Jäger und Sammler. Spekulativ bleibt dabei, seit wann es dabei zu Leistungsvergleichen oder auch einem spielerischen Charakter dieser körperlichen Betätigungen ¿ und damit zu etwas, dass man ¿Sport¿ nennen könnte, wenn man will ¿ gekommen ist. Spätestens bei der Erfindung von Werkzeugen und Waffen dürfte diese jedoch geschehen sein. Schließlich braucht es zur erfolgreichen Benutzung von Wurfgeschossen, wie zum Beispiel Pfeil und Bogen, Übung. Dass es hierbei zu (spielerischen) Vergleichen gekommen ist, ist durchaus denkbar (Mandell, 1986).
Bleibt man hingegen in der Gegenwart kann man feststellen, dass bestimmte körperliche Übungen, die man durchaus als Sport bezeichnen würde, wie beispielsweise Laufen, Ringen, Wurfwettbewerbe, Schwimmen und Jagen in den meisten Kulturgemeinschaften der Welt auftreten (Behringer, 2012). Da Sport derart universell vorkommt, lässt dies den Schluss zu, dass sportliche Aspekte, wie körperliche Praxis, Spiel und Leistungsvergleiche, tiefliegende, menschliche Bedürfnisse berühren und insofern schon früh in der Menschheitsgeschichte auftreten.
Diese Arbeit untersucht das Phänomen Sport in den verschiedenen Epochen der Kulturgeschichte Europas und des Mittelmeerraums. Aus oben genannten Gründen, sind die Erkenntnisse allerdings kritisch zu betrachten.