Der Mensch kommt nicht von irgendwo, er ist Ergebnis einer Jahrmillionen währenden Evolution, die sich stets in enger Wechselwirkung mit der Erde vollzog. Die Landschaften haben unsere Seele geprägt; in jedem Menschen finden sie einen Widerhall; wir alle spüren und suchen diesen Austausch mit dem Land, das uns hervorgebracht hat.
In der Ödnis und Künstlichkeit der menschengemachten Welt verkümmert unsere Seele, und nicht selten versuchen wir, diesen Mangel durch Ablenkungen oder Süchte aller Art zu kompensieren. Doch dieser Ersatz bringt uns keinen Frieden - Zufriedenheit und unsere Ganzheit finden wir erst, wenn wir die »zubetonierten« Seelenanteile zurückholen.
In ihrem Buch ordnet Mary Thompson den Landschaften (oder Archetypen der Erde) Eigenschaften zu: den Wüsten unter anderen die Stille, den Wäldern die Verwurzelung, den Gewässern die Tiefe, den Bergen die Achtsamkeit oder dem Grasland die Zugehörigkeit. In jedem Kapitel erzählt sie von ihren persönlichen Begegnungen mit diesen Landschaften, wie sie die Attribute dort fand und wie wir mit einfachen Übungen diese Seelenanteile in uns wiederfinden können.
Dieses Buch ist eine Einladung, die wilden Landschaften der Erde kennenzulernen, um uns selbst darin wiederzufinden: unser wahrhaftiges und tiefes, unser wildes und freies Selbst.
Denn die Landschaften und ihre Attribute finden sich in uns: die Stille der Wüste, die Weisheit der Wälder, die Sehnsucht der Flüsse und Meere, die Festigkeit der Berge oder die Sinnlichkeit der Graslande.
Unsere Seele ist der Erde entsprungen, und wir müssen beide wieder verbinden, wenn wir ganz und heil sein wollen. Dazu ist dieses Buch ein faszinierender Reiseführer.