Aufgrund ihres hohen Materialwerts und ihrer aussagekräftigen Ikonographie fanden
ägäische Siegelringe in der Forschung bereits mehrfach Beachtung. Dabei stand häufig
die Analyse und Interpretation der Bilder im Fokus. Eine Gesamtbetrachtung dieser
äußerst komplexen archäologischen Gattung und ihrer vielfältigen Funktionen
innerhalb der minoisch-mykenischen Administration und Gesellschaft fehlte jedoch
bisher. In der vorliegenden Arbeit werden erstmalig nicht nur erhaltene Ringe,
sondern auch Abdrücke goldener Siegelringe auf Tonplomben systematisch untersucht,
was ein neues Verständnis der Gattung und deren Wandel im Laufe der Ägäischen
Bronzezeit ermöglicht.