Er gehört zu den umstrittenen Schweizer Malern des 20. Jahrhunderts: der Wattwiler Kunstmaler Willy Fries (1908-1980). Sein wohl wichtigstes Werk, der Bilderzyklus «Die Passion», besteht aus 18 Bildtafeln. Darauf stellt er den Leidensweg Jesu Christi, wie er in den Evangelien beschrieben ist, in seiner Heimat, dem Toggenburg, dar. Damit kritisiert er indirekt das Mitläufertum und die Gleichgültigkeit der Schweiz gegenüber der Judenfeindlichkeit im Dritten Reich. Fries hatte den Aufstieg des Nationalsozialismus von 1929 bis 1934 in Berlin miterlebt.
Samuel Gossweiler ging im Rahmen seiner Maturarbeit der Frage nach, wie das Werk von Willy Fries entstanden ist und welche Reaktionen es in der Nachkriegszeit ausgelöst hat. Für seine Arbeit wurde der Wattwiler von der Stiftung «Schweizer Jugend forscht» ausgezeichnet. Es gelingt ihm mit seinem Werk, einen neuen Zugang zu Willy Fries zu schaffen.