"Wir wollen hier nicht erst in eine schwerfällige publizistische Definition des Krieges hineinsteigen, sondern uns an das Element desselben halten, an den Zweikampf. Der Krieg ist nichts als ein erweiterter Zweikampf. Wollen wir uns die Unzahl der einzelnen Zweikämpfe, aus denen er besteht, als Einheit denken, so tun wir besser, uns zwei Ringende vorzustellen. Jeder sucht den anderen durch physische Gewalt zur Erfüllung seines Willens zu zwingen; sein NÄCHSTER Zweck ist, den Gegner NIEDERZUWERFEN und dadurch zu jedem ferneren Widerstand unfähig zu machen. Der Krieg ist also ein Akt der Gewalt, um den Gegner zur Erfüllung unseres Willens zu zwingen." (Aus dem Inhalt)
Das Buch analysiert, wie der ursprüngliche Titel besagt, Krieg und Kriegsführung,
und zwar als ein allgemeines Phänomen. Zwar erkennt auch Clausewitz an,
dass der Krieg ein >>Akt der Gewalt [ist], um unseren Gegner zu zwingen,
unseren Willen zu tun<<, aber sieht ihn immer als einen Teil der Politik.
Clausewitz liefert mit seinem Werk keine einfachen strategischen Regeln
zur sofortigen Anwendung, sondern formuliert allgemeine Erkenntnisse, die
den Leser zu eigenen Schlüssen und Einsichten führen sollen. Darüber hinaus
betont er bei der Darstellung der Strategie immer das psychologische Moment
und den unvorhersehbaren Einfluss des Zufalls, die beide zwangsläufig dazu
führen, dass Kriegsführung - oder Strategie im Allgemeinen - keine exakte
Wissenschaft sein kann. Schon wegen solcher Einsichten nähert er sich dem
Problem weit vielschichtiger an, als dies das bekannteste Zitat aus dem
Werk vermuten lässt, nach dem der Krieg bloß die Fortsetzung der Politik
mit anderen Mitteln sei.