Kaspar Tourel sitzt in einer dunklen Bootshütte und redet - um die Marder fernzuhalten, wie er behauptet. Tatsächlich aber will er, bedrängt von den Gerüchten in seinem Heimatdorf, seine vollständige Unschuld beweisen. Otto F. Walters zweiter Roman von 1962, in Peter von Matts "Kollektion" endlich wieder zugänglich, ist einer der wichtigsten Nachkriegsromane der Schweiz und die grandiose Geschichte eines schlitzohrigen, unrettbaren Hochstaplers.
"Dieser Roman lebt von einer Intensität der Beschreibung und einer bezähmenden Kraft der Sprache, die im Gegensatz zu manch anderem Roman aus jenen Jahren bis heute keinerlei Patina angesetzt hat. Also: Ein Buch von heute, und dankenswerterweise kann man es jetzt wieder lesen." Jochen Schimmang, Die Zeit, 26.03.09
"Ein Roman, dem man sich nach wenigen Seiten schon kaum mehr entziehen kann: Tourels Zwang, sich seine traumatischen Erlebnisse in immer neuen Erzählschlaufen zurechtzureden, löst im Leser den detektivischen Ehrgeiz aus, in dieser latent unheilvollen Wahnwelt zwischen Fakten und Fiktion zu unterscheiden - um sich dabei selbst zum Opfer seiner eigenen heimtückischen Phantasie zu machen. Ein Leseerlebnis von geradezu körperlicher Intensität." Alexandra Stäheli, Neue Zürcher Zeitung, 29.11.08
"Herr Tourel gehört zu den herausragenden Ausnahmen, und vielleicht ist das noch zu bescheiden formuliert, denn wir haben es mit einem literarischen Meisterwerk zu tun, das nun in der von Peter von Matt betreuten Kollektion des Nagel&Kimche Verlags endlich wieder greifbar ist. Elitäre Erzählprosa ist das, grosse Kunst eben, ein literarisches Erdbeben, immer wenn man Buch und Augen zugleich offenhält." Markus Bundi, Aargauer Zeitung, 29.01.09
"Die Neuausgabe ist eine kleine literarische Sensation. Sprachgewaltig und raffiniert konstruiert verblüfft das Buch mit einer überraschenden Wendung, aber nicht einfach um seiner selbst willen, sondern hier wird das Verhältnis von Wirklichkeit und ihrer Abbildung dargestellt. Walter hat einen hochmodernen Roman geschrieben, der seiner Zeit leider weit voraus gewesen zu sein scheint und nun endlich die ihm gebührende Achtung erreichen könnte." Henriette Ärgerstein, Rheinischer Merkur, 19.02.09
"Ein Meisterwerk der modernen Schweizer Literatur, das größere Beachtung verdient." Hansruedi Kugler, St. Galler Tagblatt, 28.01.17