Die neue Einführung in die Poetik des höfischen Romans geht der Frage nach, wie die Klassiker der mittelhochdeutschen Literatur ihre eigene Literarizität systematisch zum Gegenstand des Erzählens machen. Dabei zeigt sich, dass die großen Romane Heinrichs von Veldeke und Hartmanns von Aue, Wolframs von Eschenbach und Gottfrieds von Straßburg in der Hauptsache von sich selbst handeln, von dem Prozess ihrer eigenen kunstvollen Dichtung im Dienst der Minne. Der höfische Roman um 1200 wird als eine Form selbstbewusster Sprachkunst lesbar, die im Erzählen verblüffend virtuos ihre eigene Theorie entwirft.