Das ist die skurrile ?Lebensgeschichte des böhmischen Botanikers und Kakteensammlers Stanislaus Kurz. Das Schicksal verschlug ihn nach Australien, wo sein Leben eine dramatische Wende nahm.
Er beteiligte sich im Kampf gegen die Kakteenpest, die in den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts in ganz Queensland und in Teilen von Neusüdwales wütete und das Land mit einem undurchdringlichen Dickicht von etwa 24 Millionen Hektaren überwucherte.
Zum invasiven Unkraut gehörten hauptsächlich zwei Arten von eingeschleppten Feigenkakteen. Erfolgreich vernichtet wurden diese zur Gattung der Opuntien zählenden Pflanzen durch eine kleine südamerikanische Kaktusmotte namens Cacto-
blastis cactorum. Deren Larven bohren sich in die Opuntien ein und fressen sie von innen her auf.
Stanislaus Kurz überwachte die Insekten in einer Quarantänestation und kalkulierte die zur Kampagne erforderliche Eiablage.
Hunderte von Australiern verbreiteten dann Millionen von Motteneiern in der Kakteenwüste. Innerhalb von zehn Jahren vernichteten die Raupen neunzig Prozent des Bestands.
Yves H. Schumacher schildert die Geschichte dieser ersten groß angelegten ökologischen Schädlingsbekämpfungsaktion der Welt. An ihr zeigt sich, dass es zum Pestizideinsatz natürliche Alternativen gibt.
Das Buch spricht Sukku?lentenfreunde und ?Australienfans gleichermaßen an wie alle der Neuen Kulturgeschichte zugeneigten Leserinnen und Leser.