Der Band bietet einen ersten systematischen Ansatz, um kollektive Fragen und Phänomene in der bislang eher disziplinär-fragmentierten Lagerforschung zu diskutieren, ohne dabei die empirische Pluralität und Heterogenität von Lagersystemen in ihrem jeweiligen historischen, geographischen und politischen Kontext zu vernachlässigen. Drei theoretisch orientierte und zwölf an globalen Fallstudien argumentierende Beiträge von Wissenschaftler:innen unterschiedlicher Disziplinen arbeiten die Potenziale und Grenzen sozialtheoretischer Ansätze zur Institution Lager heraus. Sie legen den Fokus auf übergreifende Lagerphänomene wie Ordnungsregime zwischen Zwang, Schutz und Erziehung, Temporalität und Liminalität, Materialität und Raum sowie Subjektivität und Handlungsmacht.
»Bei dem vorliegenden Sammelband [handelt es sich] um einen wichtigen Input für die Lagerforschung [?], der vor allem auch zeigt, welches Potential in einer theoriegeleiteten, Disziplingrenzen überschreitenden Herangehensweise steckt. Der Band wird sicher nicht der letzte in diesem dynamischen Forschungsfeld sein, aber künftige Publikationen zum Thema werden sich an den Standards, die darin gesetzt sind, messen lassen müssen.« Bertrand Perz, H-Soz-Kult, 19.10.2023