Zsuzsanna Gahse ist eine Meisterin des entspannten, genauen Hinschauens auf Menschen und die Welt. Ihre Bücher setzen sich zusammen aus einer Vielzahl von fein beobachteten Einzelheiten, die gekonnt ineinandergreifen und ein konzises Panorama unserer Gegenwart erstellen.
Im Zentrum des neuen Buchs stehen die Frauen, die Frauen von Frauenfeld, einer Stadt im Nordosten der Schweiz. Dort wohnen seit Kurzem Manu, Sam, Lucian und auch die Erzählerin. Die vier beobachten in der neuen Gegend gerne die Passantinnen, was sie in kurze Szenen und Porträts fassen. Auch interessieren sie sich für Frauenfiguren aus vergangenen Zeiten und geraten wiederholt in Demonstrationen von Frauengruppen.
Dann stolpert eine Frau, eine andere stürzt kurz darauf, bleibt liegen und wird vom Krankenwagen ins über der Stadt liegende Spital gebracht. Solche Stürze häufen sich und ein Frauenfeld-Krimi nimmt zusehends Konturen an.
Mit großer Leichtigkeit verknüpft Zsuzsanna Gahse in »Zeilenweise Frauenfeld« ihre gewitzte Feldstudie zu den Frauen mit dem Genre des Kriminalfilms.