Du ziehst mich an dich, deine Fingerspitzen malen ein stummes Gedicht auf meine Arme, meinen Nacken, meinen Rücken. Ein Gedicht über Zärtlichkeit, über Liebe, über Zugehörigkeit. Über Trost. Mein Herzschlag beruhigt sich. Dein Atem wird an meiner Wange zu Ebbe und Flut, die mich in den Schlaf wiegt. Noch sind wir am Leben. Wir sind da und sie ist jetzt woanders. Eine unsichtbare Wand trennt uns voneinander. Vielleicht ist es auch nur ein dünner Vorhang. Plötzlich macht mich der Gedanke unendlich traurig, dass auch sie nie wieder eine meiner Umarmungen wird spüren können. Ihr Leben ist mitten in einem Satz abgerissen. Alle noch leeren Seiten in ihrem Buch werden leer bleiben. Weder sie noch irgendjemand anders kann ihre Geschichte zu Ende schreiben.
Ein Buch über den Mut, zu leben und zu lieben - trotz allem.
