Hertha-Präsident Kay Bernstein, der Fußball und der finale Kampf um das schönste Spiel der Welt
Sebastian Stier und Andreas Lorenz erzählen die weltweit große Aufmerksamkeit auslösende Geschichte des ehemaligen Ultras Kay Bernstein. Der Hertha-Präsident war einer der Gründer der Ultra-Gruppierung Harlekins Berlin und wurde als Vorsänger in der Kurve und als Fan-Organisator mit dem Fußball sozialisiert.
Bernstein - als Fußball-Kid in Ostberlin ohne Abitur oder Studium aufgewachsen - machte als Eventmanager bei einem Radiosender Karriere, veranstaltete große Konzerte. Seine verrückte Hertha-Liebe ließ aber nicht nach. Nachdem die Blau-Weißen ab 2019 unter Präsident Werner Gegenbauer, Manager Michael Preetz und Kurzzeit-Trainer Jürgen Klinsmann aberwitzige Summen (374 Millionen Euro) verschwendet hatten und sich im Dauerstreit mit dem Investor Lars Windhorst aufrieben, gründete Bernstein die Initiative "Wir Herthaner". Ein Visionspapier für eine bessere Zukunft des Vereins wurde entwickelt und schließlich trat der inzwischen 41-Jährige im Juni 2022 zur Präsidentenwahl an.
Für die Öffentlichkeit überraschend besiegte er den Gegenkandidaten Frank Steffel, einen CDU-Politiker mit besten Vernetzungen im Berliner Establishment, bereits im ersten Wahlgang klar und deutlich.
? Die wahnsinnige Reise eines Fußballfans
? Ein Blick hinter die Kulissen des deutschen Fußballs: finanzielle Desaster, Spionage-Affären und die Rückeroberung der Fans
Wie ist der Fußball noch zu retten?
Sebastian Stier (Autor u. a. für die FAZ, Berliner Morgenpost) und Andreas Lorenz (Bernsteins Berater) kennen Kay Bernstein gut und haben dessen Weg intensiv verfolgt. Sie nehmen den Leser mit auf die völlig wahnsinnige Reise. Es geht um finanzielle Desaster, personelle Entscheidungen und Entlassungen, eine Spionage-Affäre von internationalem Ausmaß, bizarre Treffen mit Investoren, Abstiegskampf und die Rückgewinnung der Fans. Über allem steht aber immer wieder die große Frage, wie der Klub - und vielleicht sogar der gesamte Fußball? - noch zu retten ist. Jedenfalls: Was Hertha BSC in den Jahren 2019 bis 2023 erlebte, schaffen andere Vereine in 50 Jahren nicht. (Und das ist auch gut so.)