Unter dem pädagogischen Künstlernamen Armin Schildknecht arbeitet der dreißigjährige Peter Stirner im abgelegenen Dorf Schilten im Kanton Aargau als Lehrer. Allerdings unterrichtet er längst nicht mehr das, was der Lehrplan vorsieht. Da die Schule neben dem Friedhof liegt, ersetzt er "Heimatkunde" durch "Todeskunde" und lehrt die Abstufungen von Tod, Scheintod und Verschollenheit. Um sein eigenwilliges Vorgehen gegenüber der Schulbehörde zu rechtfertigen, arbeitet er seit Jahren an einem Bericht, den er zu einem großen Identitäts- und Lebensentwurf ausweitet.
In seinem Debütroman von 1976, einem der wichtigsten Schweizer Romane der Nachkriegszeit, zeichnet Hermann Burger minutiös eine Obsession und dabei so aberwitzig wie gnadenlos die Absurdität eines maroden Bildungssystems.
»Der Schweizer Hermann Burger hat mit "Schilten" ein Meisterwerk in Form eines Briefromans geschaffen [?].«