Mit dem spätantiken Dichter Claudian, der im griechisch geprägten Ägypten geboren, in Rom zum lateinisch schreibenden Hofdichter wurde, erlebt man auch die literarische Geburtsstunde verschiedener geographischer Personifikationen. Ausgehend von der umstrittenen Frage, wie Claudian Africa gestaltet hat, werden die Besonderheiten seiner weiblichen geographischen Personifikationen und der Göttin Roma vor dem Hintergrund literarischer und bildlicher Traditionen sowie der politischen Bedeutung geographischer Personifikationen in Rom besprochen. Dabei ergeben sich auch Aufschlüsse über Claudians Sicht des Imperiums wie zur stilistischen Gestaltung seiner Werke.