Unser Leben besteht nicht nur aus der gelebten Gegenwart, sondern zugleich auch aus Erinnerungen und Erfahrungen. Auf der Suche nach dem, was uns mal Halt gab, sowie dessen Verlust, vermisst Armin Senser in »Topografien« dieses vielfältige Gelände aus Vergangenem und Gegenwärtigem.
Im ersten Teil, in Form eines Tagebuchs und eines Familienalbums, präsentiert der Autor in konzis gefassten Bildern prägende Momente aus der Kindheit und Jugend, etwa der jahrelangen verbissenen Teilnahme an Judokursen, einem unversöhnlichen Bruderzwist und ersten fragilen Verliebtheiten. Der zweite Teil folgt lose dem Auf und Ab eines immer wieder an sich selbst scheiternden und wachsenden Paares von den 80-er Jahren bis in die Gegenwart.
Kleine Hommagen an Autoren wie W.?H. Auden, Marianne Moore, John Ashbery oder Lorca durchziehen den Band. Und ganz nebenbei werden auch die Möglichkeiten der literarischen Formen, das Leben abzubilden, ausgelotet, wenn die Erinnerungen als kurzer Roman daherkommen, als Capriccio, Drama, Biografie, Novelle oder Reportage.