Wer durch eine Stadt spaziert, nimmt vor allem die Fassaden der Gebäude wahr, weniger deren Dächer. Um diese gut zu erkennen, braucht man Abstand. Erst dann zeigen sich Form und Gestaltung der Dächer, erst dann wird klar, dass Dächer weit mehr als bloßer Schutz vor Regen und anderen Witterungseinflüssen sind.
Das Regensburger Herbstsymposion für Kunst, Geschichte und Denkmalpflege 2021 hat es sich zur Aufgabe gemacht, die interessierte Bürgerschaft für den Wert historischer Dachkonstruktionen zu sensibilisieren. Sie sind wesentlicher Teil der Architektur, sie prägen das Stadtbild mit, sie legen Zeugnis ab vom handwerklichen Können der Zimmerer und Dachdecker, sie geben Aufschluss über die Herkunft der verwendeten Hölzer, sie erzählen von früheren Nutzungen, eingelagerten waren und manchmal auch von prekären Wohnverhältnissen. Dennoch ist dieser bauhistorische und kulturgeschichtliche Schatz durch Ausbauten und Veränderungen ernsthaft gefährdet. Sieben reich bebilderte Beiträge erklären diese Zusammenhänge.