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Muhammad Asad (1900-1992) wurde als Leopold Weiss im galizischen Lemberg (damals Österreich, heute Ukraine) in einer jüdischen Familie geboren. Sein Großvater väterlicherseits war Rabbiner. Asad sprach fließend Hebräisch, besaß Tora- Kenntnisse wie ein Rabbiner, studierte in Wien Psychoanalyse und Philosophie, brach das Studium ab, verkehrte in literarischen Zirkeln in Berlin und wurde Journalist.
Auf Einladung seines Onkels kam er nach Palästina und bereiste den Orient, nun als Sonderberichterstatter der Frankfurter Zeitung (heute FAZ). Die arabische Welt, der er antizionistisch eingestellt war faszinierte ihn und der Übertritt zum Islam war verknüpft mit einem gewissen idealisierten Bild des Beduinen. Asad war aber mehr als ein abenteuerlustiger Romantiker, den Übertritt zum Islam hat er sich nicht leicht gemacht. Dahinter stand sicherlich auch die Suche nach einer neuen kulturellen Identität angesichts des verbreiteten Antisemitismus und der Suche nach Sinn und einem neuem Zusammenleben (da er den westlichen Materialismus ablehnte).
Asad war Berater des saudischen (Gründer-)Königs Ibn Saud, war beteiligt an der Staatsgründung Pakistans und Botschafter des Landes bei der UNO. Asad verfolgt klar eine aufklärerische Linie, repräsentiert sozusagen einen europäischen Islam und das geistige Potenzial zu seiner Erneuerung. |