»Going nowhere very rapidly« - so bewarb eine US-Firma schon in den 1920er Jahren ein Laufband zur körperlichen Ertüchtigung. Von Fabrikfließbändern, Kassenbändern und Sushirestaurants bis zum Fitnessgerät zwingt uns das Laufband zur ewigen Wiederholung eines Gewaltmarsches aus Produktion, Konsum, (Selbst-)optimierung.
Yves Pagès zeichnet die verschlungene Genealogie dieser Erfindung nach: Vom mit Pferdekraft betriebenen Agrargerät über die Tretmühle in viktorianischen Gefängnissen und den »rollenden Gehweg« der Pariser Weltausstellung bis zu neueren Anwendungen in Medizin und Gaming. Die Geschichte des Laufbands ist eine Geschichte von Kuriositäten, Patenten unbekannter Erfinder und Running Gags des Stummfilms, hin und zurück zum Hamsterrad, dieser Endfigur des Fortschrittsmythos: große Sprünge nach vorn, die uns die meiste Zeit nirgendwohin gebracht haben.
»Als Autor bekennt sich Yves Pagès offensiv zur Abschweifung. Seine Geschichte des Laufbands ist unsystematisch, sogar anti-systematisch: Auf keinen Fall will er sie in ein Schema pressen. Stattdessen schreibt er eine Genealogie im Sinne Michel Foucaults: eine unabgeschlossene und ergebnisoffene Rekonstruktion der Historie des endlosen Bands. (...) Pagès schreibt klar, unprätentiös und pointiert. Es macht Spaß, mit ihm zusammen die vielen überraschenden und vergessenen Erfindungen und Anwendungen zu entdecken.« Matthias Becker, Deutschlandfunk Andruck
»Indem er die Geschichte des Laufbands nachzeichnet, liefert Yves Pagès eine anregende und komische Reflexion über den Kapitalismus in seinen absurdesten Avataren.« Livres Hebdo
»Endlose Ketten nimmt uns mit auf eine seltsame Reise. Denn der Heimtrainer ist nur eine von hundert Auswirkungen der Erfindung des Laufbands. Ohne das Laufband würde die heutige Welt nicht existieren. (...) Dies verdeutlicht Pagès' originelle Untersuchung, die Archive und Filme, Erzählungen und Werbungen außerordentlich präzise und gut dokumentiert miteinander verbindet, während sie, um mit Montaigne zu sprechend, 'springend und hüpfend' unterwegs ist, um sich nicht im Kreis zu drehen.« Le Monde des Livres