Oberflächen filmischer Wege sind nicht nur Determinanten menschlicher Fortbewegung, sondern auch Grundlagen schauspielerischer Ausdruckspaletten. Wegoberflächen werden - im Wortsinn - zu
Grundlagen körperbezogener Akte und so zum
Sprungbrett von Handlungsfolgen. Die weglichen Oberflächen verleihen als Unterlagen der Bewegung und Fortbewegung Nuance, Richtung und Dynamik - oder nehmen diese vorweg. Filmische Figuren auf Wegen heben folglich in zweifacher Hinsicht ab: Erstens stu?tzen sie sich auf die Unterlage, um sich von ihr im physikalischen Sinn zu lösen; zweitens wird ihre Bewegtheit und Fortbewegung, da sie sich von der relativen Ruhe der Wege unterscheiden, deutlicher sichtbar.Das Kino hat ein Medium erfunden, das diese Vermittlung vermittelt. Nicht nur das Schauspiel sorgt fu?r die Anverwandlung des Körpers an den Weg. Auch die
Handkamera erweist sich als Medium zwischen Körper und Unterlage, Fortbewegung und Weg. Dieses Verfahren nimmt die Struktur weglicher Unterlagen auf und verwandelt sie in Sicht. Die Unebenheiten der Wege, ihre Oberflächenbeschaffenheit und die Reaktion körperlicher Fortbewegung auf sie werden zu Bild. Die Handkamera stellt einen haptischen Kontakt zum Weg u?ber dessen Oberfläche her. Jede wegliche Unebenheit, jedes Abweichen vom geraden Pfad, jede vom Weg vorgeschriebene Bremsung oder Beschleunigung teilt sich der Bildbewegung mit und setzt sich in ihr fort. Ein aus der Hand gefilmtes Laufbild ist die Bildbewegung gewordene Wegoberfläche. Sie pflanzt die Beru?hrung mit der weglichen Unterlage u?ber Fuß, Bein, Rumpf und Hand der Kameraleute und u?berträgt die Wegqualitäten durch deren Körper ins Bild. Sie bringt Gesten des Gehens auf Wegen ein und reicht sie an die Wahrnehmung der Filmbetrachtenden weiter. Nicht nur die Art der Fortbewegung, seien es Schritte oder Spru?nge, Hasten, Tasten oder Galoppieren, sondern auch die verschiedenen Unebenheiten und topographischen Besonderheiten werden von der Bewegungsunterlage direkt in die Rhythmik der Sicht transferiert. Die Handkamera ist eine mediale Agentur der Mimesis der Fortbewegung auf Unterlagen. Gehen wird sehen, der Gehweg zum Sehweg.
Oberflächen filmischer Wege sind nicht nur Determinanten menschlicher Fortbewegung, sondern auch Grundlagen schauspielerischer Ausdruckspaletten. Wegoberflächen werden - im Wortsinn - zu Grundlagen körperbezogener Akte und so zum Sprungbrett von Handlungsfolgen. Die weglichen Oberflächen verleihen als Unterlagen der Bewegung und Fortbewegung Nuance, Richtung und Dynamik - oder nehmen diese vorweg. Filmische Figuren auf Wegen heben folglich in zweifacher Hinsicht ab: Erstens stützen sie sich auf die Unterlage, um sich von ihr im physikalischen Sinn zu lösen; zweitens wird ihre Bewegtheit und Fortbewegung, da sie sich von der relativen Ruhe der Wege unterscheiden, deutlicher sichtbar.Das Kino hat ein Medium erfunden, das diese Vermittlung vermittelt. Nicht nur das Schauspiel sorgt für die Anverwandlung des Körpers an den Weg. Auch die Handkamera erweist sich als Medium zwischen Körper und Unterlage, Fortbewegung und Weg. Dieses Verfahren nimmt die Struktur weglicher Unterlagen auf und verwandelt sie in Sicht. Die Unebenheiten der Wege, ihre Oberflächenbeschaffenheit und die Reaktion körperlicher Fortbewegung auf sie werden zu Bild. Die Handkamera stellt einen haptischen Kontakt zum Weg über dessen Oberfläche her. Jede wegliche Unebenheit, jedes Abweichen vom geraden Pfad, jede vom Weg vorgeschriebene Bremsung oder Beschleunigung teilt sich der Bildbewegung mit und setzt sich in ihr fort. Ein aus der Hand gefilmtes Laufbild ist die Bildbewegung gewordene Wegoberfläche. Sie pflanzt die Berührung mit der weglichen Unterlage über Fuß, Bein, Rumpf und Hand der Kameraleute und überträgt die Wegqualitäten durch deren Körper ins Bild. Sie bringt Gesten des Gehens auf Wegen ein und reicht sie an die Wahrnehmung der Filmbetrachtenden weiter. Nicht nur die Art der Fortbewegung, seien es Schritte oder Sprünge, Hasten, Tasten oder Galoppieren, sondern auch die verschiedenen Unebenheiten und topographischen Besonderheiten werden von der Bewegungsunterlage direkt in die Rhythmik der Sicht transferiert. Die Handkamera ist eine mediale Agentur der Mimesis der Fortbewegung auf Unterlagen. Gehen wird sehen, der Gehweg zum Sehweg.