Transformationen beginnen oft im Verborgenen, bevor sie als Umbrüche sichtbar werden. Der Sammelband vereint interdisziplinäre Beiträge zum gesellschaftlichen und kulturellen Wandel der letzten 500 Jahre. Im Mittelpunkt stehen Stand, Beruf(ung) und Geschlecht - zentrale Ordnungskategorien, die individuell gelebt und kulturell erzählt werden sowie einem dynamischen Deutungsprozess unterliegen.
Zwei Sektionen eröffnen ein breites Diskussionsspektrum: Der erste Teil untersucht Wandlungsprozesse in Standes-, Berufs- und Geschlechterkonzepten anhand (auto-)biografischer, normativer, politischer und religiös-erbaulicher Quellen, der zweite Teil rückt Literatur als Spiegel und zugleich eigene impulsgebende Kraft gesellschaftlicher Transformationen in den Fokus. Aus historischer, literarischer und sozialwissenschaftlicher Perspektive zeigen die Beitragenden, wie Umbrüche erlebt, reflektiert und gestaltet werden, wie subtile Veränderungen sowie gesellschaftliche Entwicklungen ineinandergreifen und dabei Biografien sowie kollektive Identitäten prägen.