Den historischen Fall der Giftmischerin
Geesche Gottfried verarbeitet Fassbinder zu einem grellen szenischen Bilderbogen. Bremer Freibeit, eine Moritat
über die Unfreiheit der Frau. Aus passivem Leiden wird mörderische Aktivität;
Giftmord als Akt der Befreiung: vom
brutalen, herrschsüchtigen Ehemann,
von den aufdringlichen Verwandten,
den Liebes- und Geschäftspartnern.
Schließlich mordet Geesche aus Mitleid:
»Ich habe dich davor bewahren wollen,
das Leben, das du führst, noch weiter
zu führen.«
Liest man heute die frühen Stücke Fassbinders, ist man verblüfft über den politischen und zugleich experimentellen
Ansatz des Dramatikers in den späten
60er Jahren. Fassbinder entwickelt mit
Blut am Hals der Katze ein sprachkritisches Kompendium von Phrasen und
Lebenslügen, in dem sich die Gegenwartsgesellschaft spiegelt. Das Stück
setzt sich aus Materialgruppen zusammen, gruppiert um eine Comic-Heldin:
Phoebe Zeitgeist ist von einem fremden
Stern auf die Erde gekommen, »sie versteht die Sprache der Menschen nicht,
obwohl sie die Worte gelernt hat«. Das
Finale: Phoebe Zeitgeist entpuppt sich
als beißender, todbringender Vampir.
BREMER FREIHEIT ist eine Moritat über die Unfreiheit der Frau. Den historischen Fall der Giftmischerin Geesche Gottfried verarbeitet Fassbinder zu einem grellen szenischen Bilderbogen. Aus passivem Leiden wird mörderische Aktivität. Der Giftmord wird zum Akt der Befreiung: vom brutalen, herrschsüchtigen Ehemann, von den aufdringlichen Verwandten, den Liebes- und Geschäftspartnern. In BLUT AM HALS DER KATZE entwickelt Fassbinder ein sprachkritisches Kompendium von Phrasen und Lebenslügen, in dem sich unsere Gesellschaft spiegelt. Im Zentrum steht die Comic-Figur Phoebe Zeitgeist, die von einem fremden Stern auf die Erde gekommen ist - und sich am Ende als todbringender Vampir entpuppt.
